Stabsstelle
Unterbringungs
management
und Geflüchtete

SITUATION IN FRANKFURT

In Frankfurt leben über 180 Nationen schon lange friedlich zusammen. Dazu zählen auch viele Menschen mit Fluchtgeschichte. Nicht wenige davon haben schon eigenen Wohnraum gefunden, doch viele Geflüchtete leben zum Teil jahrelang in Gemeinschaftsunterkünften. Sie finden auf dem überhitzten Wohnungsmarkt nur sehr schwer eine eigene, bezahlbare Wohnung.

Zum 30. Juni 2024 sind insgesamt 5.628 Geflüchtete in rund 100 Übergangsunterkünften und Hotels untergebracht. Dazu zählen auch 220 unbegleitete minderjährige Geflüchtete, die in Einrichtungen der Jugendhilfe untergebracht sind.

Im zweiten Quartal 2024 werden der Stadt wöchentlich 35 Menschen vom Land Hessen neu zugewiesen. Dies ist eine signifikante Steigerung – vor dem Krieg in der Ukraine lag die Zahl zwischen 5 und 10 pro Woche.

Insgesamt sind Frankfurt seit dem Jahr 2014 rund 19.500 Geflüchtete zugewiesen worden. Weitere interessante Daten und Zahlen finden Sie hier (zum Download).

3.708 wohnungslose Frankfurter Bürgerinnen und Bürger werden ebenfalls von der Stadt untergebracht. Es handelt sich dabei um Menschen, denen z.B. wegen Räumungsklagen oder unbewohnbaren Wohnungen durch Brände etc. Wohnungslosigkeit droht.

Aktuell bringt die Stadt Frankfurt 9.336 Personen unter.

INTEGRATION IN DIE STADTTEILE

Die Stabsstelle Unterbringungsmanagement und Geflüchtete unterstützt die Unterkünfte bei der Vernetzung mit den verschiedenen sozialen Einrichtungen und Akteuren in der Nachbarschaft einer Unterkunft. Dazu zählen die Ortsbeiräte, freie Wohlfahrtsträger, Quartiersmanagement, Gemeinden, Ehrenamtliche etc.

 

Unterbringung von Geflüchteten

HERAUSFORDERUNG WOHNRAUM

Schon seit langem erfreut sich Frankfurt als Wohnstandort wachsender Beliebtheit. Das Angebot ist gering, die Mieten hoch. Diese Situation wirkt sich natürlich auch auf die Geflüchtetenunterbringung aus: Da es zu wenig bezahlbaren Wohnraum gibt, müssen die Menschen oft viele Jahre in beengten Not- und Übergangsunterkünften verbleiben. Die wichtigste Aufgabe der Stabsstelle ist daher die intensive Suche nach qualitativ geeigneten Unterkünften, in denen die Geflüchteten so lange bleiben können, bis sie eigenen Wohnraum finden.

DIE SUCHE NACH GEEIGNETEN FLÄCHEN UND LIEGENSCHAFTEN

Die Stabsstelle Unterbringungsmanagement und Geflüchtete prüft grundsätzlich alle möglichen Objekte und Flächen im Frankfurter Stadtgebiet, die geeignet sein könnten für die Unterbringung. Bevorzugt werden langfristige Angebote, aber auch temporäre kommen infrage. Grundsätzlich sucht die Stabsstelle Unterbringungsmanagement und Geflüchtete keinen klassischen Wohnraum, der auch in der Baugenehmigung als „Wohnen“ genehmigt ist, sondern Flächen und Gebäude, die als Übergangsunterkünfte geeignet sind (z.B. Genehmigungsform „Anlage für soziale Zwecke“). Ideal sind beispielsweise Gebäude, die schon über ausreichend Sanitär- und Kochmöglichkeiten verfügen.

Wenn Sie interessante Angebote haben, wenden Sie sich bitte an akquise.sum@stadt-frankfurt.de.

 

KRITERIEN BEIM BAU VON UNTERKÜNFTEN

Es ist Ziel der Stadt Frankfurt am Main, die Unterkünfte möglichst dezentral und gleichmäßig über das gesamte Stadtgebiet zu verteilen. Die Unterkünfte sollten über Platz für mindestens 30 Personen verfügen, die Wohneinheiten abgeschlossen sein und über Kochmöglichkeiten und eigene Sanitäranlagen verfügen.

PRIVATEN WOHNRAUM ANBIETEN

Wenn Sie genehmigten Wohnraum anbieten möchten, wenden Sie sich bitte an eine der folgenden Stellen: 

 

KOMMUNALE STANDARDS

Ziel ist es, alle Geflüchteten nach den „Kommunalen Standards und Rahmenbedingungen für die Unterbringung und Integration von Flüchtlingen in Frankfurt am Main“ unterzubringen. So soll Geflüchteten ein selbstbestimmtes Leben als gleichberechtigte Mitglieder der Gesellschaft ermöglicht werden. Dafür wurden für verschiedene Bereiche Mindeststandards formuliert. Dies sind Leitlinien für die Unterbringung, den Gewaltschutz, aber auch für soziale Begleitung und Teilhabe, Gesundheitsversorgung, Spracherwerb sowie Integration in den Arbeitsmarkt etc.

Gemeinschaftsküche

Gesuche für Sachspenden, Ehrenamtliche Unterstützung und Angebote für Geflüchtete und Frankfurter Wohnungslose finden Sie auf unserer Webseite.

ÜBER DIE STABSSTELLE

​Weltpolitische Ereignisse, Krisen und Kriege führen dazu, dass immer mehr Menschen gezwungen sind, ihre Heimat zu verlassen und in Folge auf humanitäre Hilfe angewiesen sind. Die Stadt Frankfurt am Main, die sich schon seit jeher durch ihre Internationalität auszeichnet, hat dem Rechnung getragen und bereits im November 2015 die „Stabsstelle Flüchtlingsmanagement“ eingerichtet.

Hauptaufgabe der Stabsstelle sind die Schaffung und der Betrieb von Gemeinschaftsunterkünften zur Unterbringung von Geflüchteten. Diese Unterkünfte sollen als Übergangsunterkünfte dienen, bis die Menschen sich selbst am Wohnungsmarkt mit Wohnraum versorgen können. Ein weiteres Ziel der Stabsstelle ist die Unterstützung der Geflüchteten in den Bereichen Bildung und Teilhabe.

Im Dezember 2018 wurde das Aufgabengebiet der Stabsstelle erweitert. Seitdem ist die Stabsstelle bei der Suche von Unterkünften nicht mehr nur für Geflüchtete zuständig, sondern auch für alle anderen von Wohnungslosigkeit bedrohten Frankfurter Bürger_innen.
Hintergrund dieser Änderung war und ist, dass auf dem Wohnungs- und Immobilienmarkt in Frankfurt eine angespannte Situation herrscht und eine kurz- und mittelfristige Verbesserung nicht zu erwarten ist. Dies macht eine zentrale Koordination der Aktivitäten zur Unterkunftsversorgung notwendig und sinnvoll.

Die Organisationseinheit heißt seitdem Stabsstelle Unterbringungsmanagement und Geflüchtete und ist dem Dezernat für Soziales und Gesundheit zugeordnet. Sie hat 22 Mitarbeitende (Stand April 2024).